Das letzte Jahr stand verkehrspolitisch im Zeichen des Rückbaus des vorzeitig zum Scheitern gebrachten Verkehrsversuchs. Da ein Rückfall in den vorherigen Zustand ganz ohne Radinfrastruktur am Anlagenring auch keine Option war, wurde mit etwas Farbe versucht, die Versäumnisse auszugleichen. Man könnte sich jetzt trefflich darüber streiten, ob das nun besser als nichts ist oder eine schlechte Lösung zementiert, die keinen wesentlichen Beitrag zu den notwendigen Emissionsreduktionen leistet.
Umso wichtiger ist, dass mit dem Nahverkehrsplan (NVP) und dem Verkehrsentwicklungsplan (VEP) zwei im Grundsatz ambitionierte Planungen von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen wurden. Entscheidend wird nun jedoch sein, bei beiden möglichst schnell in die Umsetzung zu kommen. Bedauerlicherweise hängt man hier aber schon jetzt wieder hinter den Zeitplänen her, was sich wohl eher noch verschlimmern als verbessern wird. Die Umsetzung der ersten Stufe des NVP ist erst für Dezember 2025 geplant, die Umsetzung der wichtigen zweiten Stufe, die für mehr Personenbeförderungsleistung sorgen wird, ist derweil noch nicht einmal absehbar. Bezüglich des Ausbaus des schienengebundenen ÖPNV, ob Machbarkeitsstudie zur Regiotram oder weiteren Haltestellen an der Vogelsbergbahn, bleibt es bei maximal vagen Ankündigungen ohne konkrete Fortschritte.
Im Hinblick auf die schlechter werdende kommunale Finanzsituation ist der Ausblick, die notwendigen verkehrspolitischen Veränderungen zu erreichen, düster.