„Weltuntergang fällt aus“ – Vortrag von Jan Hegenberg

Die Bilder der Katastrophen, die uns die eskalierende Erdüberhitzung im letzten Jahr beschert hat, dürften uns noch lange verfolgen. Denkt nur an die Bilder aus Valencia, wo sich die Autos nach der Hochwasserkatastrophe in den Straßen gestapelt haben, und wo Menschen, wenn sie mit ihrem Leben davongekommen sind, ihre ganze Existenz verloren haben. Ähnliche Bilder erreichten uns 2024 aus zahlreichen europäischen Ländern wie Italien, Frankreich, Schweiz, Österreich, Polen, aber auch aus Deutschland. Auf Mallorca sind Touristen und Einheimische in einer Hitzewelle gestorben. In Frankreich musste Wasser rationiert werden, das Wasser aus dem Hahn ist nun auch in Europa keine Selbstverständlichkeit mehr.

Und dass wir trotz Fortschritten in der Klimapolitik dennoch schon 2024 die 1,5° Schwelle überschritten haben und auf einem Weg in eine 2,7° heißere Welt sind, zeigt, dass wir deutlich schneller deutlich mehr tun müssen.

Aber nicht nur die Zunahme dieser Katastrophen sollte uns dazu bewegen, die Wende hin zu klimafreundlichen Technologien schnellstmöglich zu vollziehen, auch ein Blick auf unsere Wirtschaft zeigt diese Notwendigkeit. Jahrelang war China einer unserer wichtigsten Exportmärkte, der nun auch deshalb wegbricht, weil China im Gegensatz zu Deutschland früh auf Zukunftstechnologien wie das E-Auto, die Wärmepumpe und die PV- und Windradproduktion gesetzt hat.

Und dennoch werden diese Technologien und die Energiewende insgesamt in Deutschland sehr kritisch gesehen. Wohl auch aufgrund der starken Lobby- und Medienarbeit der Fossil-Industrie. Um dem etwas entgegenzusetzen, hatte unsere Fraktion Gigg+Volt im November den Autor der beiden Bestseller „Weltuntergang fällt aus“ und „Klima-Bullshit-Bingo“ Jan Hegenberg zu einem Vortrag im Rahmen einer Klausurtagung eingeladen. Wie in seinen Büchern setzt er sich auch an diesem Abend mit den Argumenten der Energiewende-Kritiker auf Basis von Zahlen, Daten, Fakten auseinander. So ging er in seinem Vortrag beispielsweise der Frage nach, ob die Energiewende nicht zu viele Ressourcen wie z.B. Lithium verbrauchen würde und verglich diese mit dem Status Quo. So werden jährlich 15.000.000.000 Tonnen fossile Rohstoffe gefördert, während vom (auch in Teilen durchaus zurecht) viel kritisiertem Lithium lediglich 130.000 Tonnen gefördert werden. Im Gegensatz zu den verbrannten fossilen Rohstoffen können diese zudem nach ihrem erstmaligen Einsatz, z.B. in einem Handy- oder E-Auto-Akku, beliebig oft wieder verwendet werden. Er spielte dabei nicht die negativen Umweltauswirkungen der aktuellen Förderpraktiken herunter, stellte jedoch die Frage, warum wir uns diese vor allen Dingen in Verbindung mit der Energiewende ansehen und nicht generell bei jeglichem Konsum.   

Die Berichterstattung der beiden Zeitungen zu Jan Hegenbergs Vortrag findet ihr hier:

https://ios-hybrid.giessener-allgemeine.de/import/mdv/lokalredaktion/stadtgiessen/man-darf-das-alles-nicht-so-negativ-sehen;art4857,1088462,G

https://www.giessener-anzeiger.de/stadt-giessen/politik-und-industrie-sind-gefordert-93445955.html