Rote Karte im Hitze-Check der Deutschen Umwelthilfe als Alarmsignal

Gigg fordert Sofortmaßnahmen gegen Hitzeschock

Die Wählerliste „Gigg – Gießen gemeinsam gestalten“ hat die Ergebnisse des zweiten Hitze-Check der Deutschen Umwelthilfe (DUH) mit großer Besorgnis, aber nicht überrascht zur Kenntnis genommen. Laut dieser Studie hat Gießen als eine von 31 (von 190 geprüften) Städten von der DUH die rote Karte erhalten. Gießenerinnen und Gießener gehören damit zu den Menschen in Deutschland, die am stärksten durch hohe Temperaturen, enorme Versiegelung und zu wenig kühlendes Grün von extremer Hitze betroffen sind.

„Wer die Stadtentwicklungspolitik Gießens der letzten 15 Jahre verfolgt hat, musste mit einem solchen Ergebnis rechnen „, sagt Lutz Hiestermann, Vorsitzender der Fraktionsgemeinschaft Gigg+Volt. „Die von uns seit vielen Jahren kritisierte fehlende Flankierung der baulichen Nachverdichtung durch eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der Stadt zeigt jetzt leider seine erwartete Wirkung.“

Während viele hundert kühlungsrelevante Bäume den baulichen Aktivitäten in der Stadt zum Opfer gefallen sind und die Versiegelung in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat, wurden gleichzeitig immer wieder Haushaltsmittel für den Hitzeschutz gekürzt und z. B. Initiativen von Gigg+Volt zur Stadtbegrünung abgelehnt. Und weiterhin soll nach dem Willen der grün-geführten Koalition und des Magistrats ohne fachliche Not eine wichtige Kühlinsel wie die Begrünung rund um den Schwanenteich vollständig vernichtet und rund 5 Hektar Erholungswald für die Betriebserweiterung von Bieber+Marburg gerodet werden.

„Das ist der falsche Weg, um Gießen zukunftsfähig zu machen“, betont Johannes Rippl, Stadtverordneter von „Gigg – Gießen gemeinsam gestalten“. „Wir brauchen mehr Grünflächen und Vegetation in der Stadt, nicht weniger. Wir brauchen einen umfassenden, auf neuen Zahlen und Fakten basierenden Masterplan für die Stadtentwicklung in Gießen, auch um den Hitzeschutz in Gießen nachhaltig zu verbessern – und nicht nur kosmetische Korrekturen.“

Gigg fordert die Koalition im Gießener Stadtparlament daher auf, der Hitze-Problematik endlich entschieden entgegenzutreten. „Wir benötigen schnellstmöglich ein wirksames Programm zur Entsiegelung, zur Pflanzung von Bäumen und zur Begrünung der Stadt. Der Schutz der Bevölkerung vor Hitzefolgen muss viel stärker in den Fokus genommen werden“, so Hiestermann.

Gigg fordert zudem die Aufstockung der Mittel für Hitzeschutz und den Verzicht auf die geplanten Fällungen am Schwanenteich sowie auf die Rodung von rund 5 Hektar Erholungswald für die Betriebserweiterung von Bieber+Marburg.

„Gießen darf nicht länger eines der deutschen Schlusslichter beim Hitzeschutz bleiben. Die Zeit für wirkungslose Ankündigungen ist vorbei – jetzt braucht es entschlossenes Handeln für ein lebenswertes, kühleres Stadtklima,“ so Johannes Rippl abschließend.